Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung

Softwareentwicklung, Pflegefachwissen, künstliche Intelligenz und Semantik sind bei uns eng verzahnt. Dadurch sind wir in der Lage, unseren Kunden innovative, fachlich begründete und nutzerfreundliche Softwarelösungen an die Hand zu geben.

Basis der digitalen Patientendokumentationssoftware apenio® ist die gleichnamige wissenschaftliche Fachsprache, die in Zusammenarbeit mit der Universität Bremen entwickelt und als Software praxisnah umgesetzt wurde. In ihrer Struktur ist die Typologie kompatibel zu anderen Fachsprachen, z. B. zur internationalen ICNP-Klassifikation, die als Referenztechnologie von der WHO empfohlen wird. Die Inhalte entsprechen wissenschaftlich fundiert den neuesten Anforderungen und Erkenntnissen aus der Pflegeforschung und werden durch unser Team aus Pflegewissenschaftlern und Pflegeexperten aus der Praxis fortlaufend aktualisiert. Unser multidisziplinäres Team, bestehend aus Informatik, Gesundheits- und Pflegewissenschaft, arbeitet kontinuierlich an der Erweiterung des wissenschaftlichen und technischen Fundaments unserer Produkte.

 

Erfahren Sie mehr über unsere Kooperationsprojekte:

  • "ZIEL" - Verkürzte Zeit bis zur Heilung durch mehr Evidenz mittels augmentierter Intelligenz
  • "DiViFaG" - Digitale und Virtuell unterstützte Fallarbeit in den Gesundheitsberufen
  • "PosiThera" - Digitale Entscheidungsunterstützung in der Wundtherapie

 

Projekt: "Ziel" - verkürzte Zeit bis zur Heilung durch mehr Evidenz mittels augmentierter Intelligenz

Art und Dauer: Das Verbundprojekt wird im Zeitraum vom 01.02.2021 - 31.07.2022 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert

Das ZIEL-Projekt beantwortet primär die Frage: Wie können durch eine geeignete Mensch-KI-Schnittstelle das Vertrauen und die Akzeptanz in medizinische datengetriebene Entscheidungsunterstützung erhöht und der kritische Umgang damit erreicht werden? Dabei soll die sekundäre anwendungsbezogene Frage beispielhaft beantwortet werden: Welche Therapieformen gehen bei welchen Krankheitskonstellationen mit einer Verkürzung der Heilung von chronischen Wunden einher (Evidenz), und welche Entscheidungen können daher empfohlen werden?

Die komplexe interprofessionelle Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden ist ein gutes Praxisbeispiel für die Chancen und Fallstricke von datengetriebener Versorgungsunterstützung in einem „Lernenden Gesundheitssystem“. Die Auswertung großer Mengen („bringing life to data“) von (Routine-)Daten (Diagnostik, Therapie) über Krankheitsverläufe von Patient*innen mit chronischen Wunden oder dem entsprechenden Risiko bietet die Chance, Prognosemodelle für Ärzt*innen und Pflegekräfte und darüber hinaus eine Edukationsmöglichkeit für Patienten zu entwickeln. Dabei gilt es, ihnen eine hinreichende Einsicht und Eingriffsmöglichkeiten in den Wirkmechanismus von entscheidungsunterstützenden Systemen zu liefern, um den Erfolgsfaktor „Vertrauen“ aufzubauen. Simulation von gelernten typischen Wundbildern auf Basis gezielter Fragen (z.B. „zeige mir eine eitrige Wunde“), die überlagerte Visualisierung von Heilungsparametern im Verlauf, die Darstellung der Sicherheit von Aussagen bei Prognosen und die Zusammenführung dieser Angaben in Form eines Dashboards als KI-Mensch-Schnittstelle sind wesentliche Elemente der intelligenten Interaktionsmöglichkeiten und damit der Vertrauensbildung.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

 

Projekt: "DiViFaG" – Digitale und Virtuell unterstützte Fallarbeit in den Gesundheitsberufen

Art und Dauer: Das Projekt wird im Zeitraum vom 01.01.2020 - 31.12.2022 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert

"DiViFaG - Digitale und Virtuell unterstützte Fallarbeit in den Gesundheitsberufen" ist ein vom BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) gefördertes Kooperationsprojekt der dritten Förderlinie zur digitalen Hochschulbildung (Förderkenn-zeichen: 16DHB3013). Das dreijährige Projekt ist am 01.01.2020 gestartet. Die Kooperation findet zwischen der Fachhochschule Bielefeld, der Universität Bielefeld, der Hochschule Osnabrück (Campus Lingen) und der Hochschule Emden/ Leer statt. An der Hochschule Osnabrück wird das Teilprojekt "DiViFaG-Pflegewissenschaft hat Bachelor Pflege dual im interdisziplinären Blick" umgesetzt.

Das Ziel des Projektes ist, die Entwicklung eines transferfähigen und digitalen Konzeptes, das problemorientierte Fallarbeit, innovative Mensch-Technik-Interaktion und ortsunabhängiges Lernen vereint. Im weiteren Fokus steht die Förderung der interprofessionellen Zusammenarbeit zwischen Pflege und Medizin.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

 

Projekt: "PosiThera" – digitale Entscheidungsunterstützung in der Wundtherapie

Art und Dauer: Das Verbundprojekt wird im Zeitraum vom 01.01.2017 - 30.06.2020 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert

Die Behandlung von chronischen Wunden stellt eine Herausforderung für Medizin und Pflege dar. Besonders wichtig ist dabei die Einbindung von multidisziplinärem und multiprofessionellem Wissen in den Therapieprozess. Im Rahmen des Anfang 2017 gestarteten und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes PosiThera wird ein umfangreicher Demonstrator entwickelt. Damit wird das Ziel verfolgt, die Prozesssteuerung und Entscheidungsfindung von leitlinienbasierten Behandlungsansätzen in der Wunddiagnostik und -therapie durch einen umfassenden Einsatz von IT zu unterstützen. In Deutschland existieren bereits elektronische Systeme für die Wunddokumentation, so auch in der Software apenio®, die das Gesamtgeschehen der Wundheilung im Kontext der Grunderkrankung und krankheitsbeeinflussender Faktoren dokumentieren. Was bei diesen Systemen bis heute nur in Ansätzen vorhanden ist, ist eine umfassende Wissens- und Prozesskomponente. Dies soll sich mit dem Demonstrator ändern, der sich aus folgenden drei miteinander kommunizierenden Bestandteilen zusammensetzt:

  • dem Wissensserver mit der Prozess- und Entscheidungsunterstützung sowie einer Simulation von Behandlungsansätzen auf Basis eines Regelwerkes (Leitlinien, Standards und Expertenwissen zu chronischen Wunden)
  • der zu entwickelnden webbasierten Benutzeroberfläche. Über diese können die User verschiedene kontextsensitive Abfragen zu chronischen Wunden vornehmen. Die Ergebnisse der Entscheidungsunterstützung und Simulation werden im Kontext des jeweiligen Prozessschrittes und Akteurs präsentiert.
  • der elektronischen Patientenakte. Sie dient der Übermittlung derjenigen patientenbezogenen Daten, die einerseits individuelle und kontextbezogene Entscheidungsvorschläge ermöglichen, und diese andererseits mit vergleichbaren Fällen verbinden, damit Rückschlüsse auf Therapien erfolgen können.

 

PosiThera stellt somit eine sektorenübergreifende Plattform zur Behandlung chronischer Wunden in Kombination mit einer kontextsensitiven Entscheidungsunterstützung dar, die das Fachwissen über Wunden mit Informationen zu Grunderkrankung und Zustand des Patienten zusammenfließen lässt. Neben der atacama | Software GmbH als Konsortialführer sind an dem Projekt die Forschungsgruppe „Informatik im Gesundheitswesen“ der Hochschule Osnabrück, das Institut für Medizinische Informatik der Universitätsmedizin Göttingen sowie die PlanOrg Informatik GmbH beteiligt. Aufgrund der hohen Relevanz des Anwendungsfeldes wird PosiThera bis 2019 von BMBF gefördert. Durch Bereitstellung einer prozessbezogenen und kontextsensitiven Entscheidungsunterstützung soll ein signifikanter medizinischer Mehrwert innerhalb der Versorgungskette Diagnose-Therapie-Nachsorge/Rehabilitation geschaffen werden.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.