Art und Dauer: Das Verbundprojekt wird im Zeitraum vom 01.01.2017 - 30.06.2020 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert
Die Behandlung von chronischen Wunden stellt eine Herausforderung für Medizin und Pflege dar. Besonders wichtig ist dabei die Einbindung von multidisziplinärem und multiprofessionellem Wissen in den Therapieprozess. Im Rahmen des Anfang 2017 gestarteten und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes PosiThera wird ein umfangreicher Demonstrator entwickelt. Damit wird das Ziel verfolgt, die Prozesssteuerung und Entscheidungsfindung von leitlinienbasierten Behandlungsansätzen in der Wunddiagnostik und -therapie durch einen umfassenden Einsatz von IT zu unterstützen. In Deutschland existieren bereits elektronische Systeme für die Wunddokumentation, so auch in der Software apenio®, die das Gesamtgeschehen der Wundheilung im Kontext der Grunderkrankung und krankheitsbeeinflussender Faktoren dokumentieren. Was bei diesen Systemen bis heute nur in Ansätzen vorhanden ist, ist eine umfassende Wissens- und Prozesskomponente. Dies soll sich mit dem Demonstrator ändern, der sich aus folgenden drei miteinander kommunizierenden Bestandteilen zusammensetzt:
- dem Wissensserver mit der Prozess- und Entscheidungsunterstützung sowie einer Simulation von Behandlungsansätzen auf Basis eines Regelwerkes (Leitlinien, Standards und Expertenwissen zu chronischen Wunden)
- der zu entwickelnden webbasierten Benutzeroberfläche. Über diese können die User verschiedene kontextsensitive Abfragen zu chronischen Wunden vornehmen. Die Ergebnisse der Entscheidungsunterstützung und Simulation werden im Kontext des jeweiligen Prozessschrittes und Akteurs präsentiert.
- der elektronischen Patientenakte. Sie dient der Übermittlung derjenigen patientenbezogenen Daten, die einerseits individuelle und kontextbezogene Entscheidungsvorschläge ermöglichen, und diese andererseits mit vergleichbaren Fällen verbinden, damit Rückschlüsse auf Therapien erfolgen können.
PosiThera stellt somit eine sektorenübergreifende Plattform zur Behandlung chronischer Wunden in Kombination mit einer kontextsensitiven Entscheidungsunterstützung dar, die das Fachwissen über Wunden mit Informationen zu Grunderkrankung und Zustand des Patienten zusammenfließen lässt. Neben der atacama | Software GmbH als Konsortialführer sind an dem Projekt die Forschungsgruppe „Informatik im Gesundheitswesen“ der Hochschule Osnabrück, das Institut für Medizinische Informatik der Universitätsmedizin Göttingen sowie die PlanOrg Informatik GmbH beteiligt. Aufgrund der hohen Relevanz des Anwendungsfeldes wird PosiThera bis 2019 von BMBF gefördert. Durch Bereitstellung einer prozessbezogenen und kontextsensitiven Entscheidungsunterstützung soll ein signifikanter medizinischer Mehrwert innerhalb der Versorgungskette Diagnose-Therapie-Nachsorge/Rehabilitation geschaffen werden.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.